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Martin Schwarz-Lahnbach

ms-lahnbach

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zen oder die kunst des rasenmähens

rasenmähen ist zen
wie in nippon dereinst schüler unter dem wachen auge ihres meisters laub im steingarten zu energiehäufelchen zusammenschoben die herbstgelben gingkoblätter auf riffeligen kieselsteinen zu nassmodrigen augenblicken arrangierten und die kantenund brüche wie zufällig zu einem linien und schattenspiel erhoben wo feldsteine schwer sich aus dem grauen splitt wie urzeitliche fabelwesen in pinientragende uferfelsen und nebelumwindete schluchtensäume verwandeln verändern umdeuten so als sei die welt da draußen hinter dem ereignishorizont der gartenmauer nur ein abbild des kunstvoll zur scheinbaren zufälligkeit gewordenen fleckens gekurvt der sand wasser wie geglättete alpen den gedanken frei bekommen nur das tun zum hauptziel haben wie einen bogen zu spannen und das ziel......ähnlich dem rasenmähen ähnlich dem steingartenlaubzusammenrechner der nur tun soll und doch an die kleine denktmit ihrem kecken lächeln frech und höhnisch ähnlich dem schüler nun schweifen die gedanken nein nicht zu beginn nein erst muss der tank gefüllt die zündkerze herausgedreht gereinigt hineingedreht werden den hebel stell von schildkröte auf hase hurtig an der leine gezogen blaugraue wolken künden von den erfolgreichen explosionen im inneren des wunderdings anfangs knatternd und dann mit lust losgelassen den sicherungshebel lass ihn los anfangs nur die konzentration die randstreifen machen das mähen mühsamdas umrunden unzähliger nutzhölzer und unnützer schattenmooser und dann kommt der moment die flächen sind bereit bahn für bahn durch das gefild gezogen mechanisch wie beim pflügen und dann diesmal wie jedes mal tanzen die gedanken zum knattern des zweitakters die kunst die kunst die kunst und ich von meinen nächsten projekten nur erdachten geplanten bildern serien ansätzen titeln den wichtigen und unwichtigen details bei der arbeit an diesem scheinbar absolut belanglosem unternehmenzu malen dem untergrund einen verstand zu geben so belanglos für die umwelt für die scheinbar so besorgten kunsthantierer diese kunstmusiker die am meisten an der musik die netten bildchen der cd hülle schätzen wie habe ich diese schwarzuniformierten sartrerollkragigen kultur ss-ler satt satt das ewig abgeschriebene kopierte abgepauste und doch nie verstandene gedankenmaterial vorausgegangener diplomarbeitenschreiber so tradieren sich systemfehler immanent immer wieder looping killerloop und das in diesem umraum ein land eine partei eine zeitung ein selbsternanntes medienmonopol in dem wir sie alle wieder treffen eine große familie beim brunch und dabei entstehen rasiermesserscharfe rezensionen punktgenau man muss ja schauen wer wen sponsert bitte anschnallen die seilschaft bricht auf ein gastspiel in....nicht in diesem zu groß geratenem dorf in der panonischen tiefebene – uninteressant provinz ist im kopf provinz ist in den kulturabteilungen der massenmedien und der medien die nur in massen auf das volk losgelassen verpackt in fünf seiten sport fallen pensionsaltersanhebungen massenarbeitslosigkeit und steuervorteile für unternehmer und angehende bankrotteure nicht so auf und dabei ist doch alles so transparent ja transparent ist gut transparent sind nur die blusen der models auf den modeschauenbildern auf der letzten seite na ja....ein stein schlägt eine weitere kerbe in das rotierende messer.... ein stein fliegt in den akkurat geharkten steingarten das ist sie wieder bringt unordnung in meine kiesmeere aber sie lächelt so keck